• Willkommen auf der Website des Infoportals. Wir sind ein antifaschistisches Rechercheprojekt aus Charlottenburg-Wilmersdorf. Neben einer Chronologie rechter Aktivitäten der letzten Jahre, befassen wir uns mit allen Spektren der lokalen Rechten. Unter Kontakt besteht die Möglichkeit uns verschlüsselt und anonym Hinweise zu geben.

Intellektuelle Rechte halt´s Maul – geistige Brandstiftung verhindern!

19th
Sep. × ’13

26.09.2013 Veranstaltung / 5.10. Kundgebung

Am 5. Oktober werden sich in Berlin die führenden Köpfe der Neuen Rechten
treffen, wenn die rechtsintellektuelle Zeitschrift Sezession und die
rechtskonservative Online-Jugendzeitschrift Blaue Narzisse zum zweiten
Zwischentag einlädt. Die „freie Messe“ bietet neben über 30 Ausstellern,
die vor allem dem neurechten Verlagswesen entstammen, auch ein
Kulturprogramm sowie Vorträge und Podiumsdiskussionen. Sie dient der
Selbstverständigung und Vernetzung eines Spektrums, das sich selbst offen
als rechts bezeichnet und das Konzept einer kulturellen Revolution
ernsthaft verfolgt. Gleichzeitig distanzieren sie sich von NPD und
Kameradschaften – aber nicht auf Grund menschenverachtender Ideologie oder
Gewalt, sondern wegen deren ungeschicktem Auftreten und politischer
Dummheit. Der Zwischentag richtet sich an Rechte, die sich selbst als
Elite wähnen, an Nationalisten im Anzug, an Nazis mit Abitur. Im letzten
Jahr nahmen rund 700 Besucher_innen teil im Wilmerdorfer Logenhaus teil.
Aufgrund von Protesten sagte das Logenhaus diesmal ab. Der neue
Veranstaltungsort ist bislang nicht bekannt, wird aber in Berlin sein. Die
Protagonisten der Messe sind der Oberleutnant Götz Kubitschek (Sezession,
Edition Antaios), der Politik- und
Kommunikationswissenschaftler Felix Menzel (Blaue Narzisse; Zentrum für
Jugend, Identität und Kultur) und der Religions- und Geschichtslehrer
Karlheinz Weißmann (Institut für Staatspolitik). Unter den sonstigen
Ausstellern finden sich Verlage und Zeitschriften, die das gesamte
Spektrum von Vertriebenen-Nostalgik, völkischem Deutschtum und
Kulturrassismus bedienen ebenso, wie extrem rechte Burschenschaften und
Vertreter der Identitären Bewegung aus Deutschland, Österreich und
Frankreich. Vor allem letztere haben es den Veranstaltern angetan, da sie
in den Identitären das Potential einer Bewegung sehen, die erstens
Rassismus und Konservatismus für junge Menschen attraktiv macht und
zweitens, den angestaubten Rechtsintellektuellen ein actionreiches
Begleitprogramm verschaffen könnte. Die Wortführer der Neuen Rechten, die
sich am Zwischentag treffen, sind Stichwortgeber für rechts-konservative
bis offen nazistische Kreise von Kameradschaften bis in die
Unionsparteien. In ihrem Ringen um Diskurshoheit hetzen sie gegen die
Feminismus und Migrant_innen und vertreten ein anti-egalitäres Weltbild,
das unter dem Deckmantel Unterschiede kultivieren zu wollen, eigentlich
nur Höheres von Niederem unterscheiden will. Theoriearbeit, die
Etablierung eines kulturellen Kanons und Mittel der öffentlichen
Provokation sind ihre Waffen gegen einen vermeintlich linken Mainstream.
Als wäre das nicht Grund genug dagegen auf die Straße zu gehen, gibt es
allen Distanzierungen zum Trotz unzählige Verbindungen in NS-affine
Kreise. Das Lesertreffen des Verlags Lesen und Schenken von Dietmar Munier
in Pommersfelden, an dem auch NPD-Funktionäre und Frank Rennicke
(Nazi-Liedermacher) teilnahmen, wurde 2012 auch von Götz Kubitschek
besucht. In der Deutschen Burschenschaft kungeln Mitglieder von CDU, FPÖ
und NPD mit Süd-Tiroler Rechtsterroristen. Zudem ist Irmgard Hanke, die
der neoartamanischen Siedlungsbewegung in Mecklenburg Vorpommern
entstammt, mit einem Stand ihrer Buchbinderei beim Zwischentag vertreten.
Der Neuen Rechten darf kein Raum geboten werden, weder physisch noch
ideologisch. Wenn sie sich in Berlin treffen wollen, um gegen
Feminist_innen, Linke und Migrant_innen zu hetzen werden wir da sein.

Rechte Hegemonie is‘ nich‘. Nicht in Berlin und nirgends sonst!

Donnerstag, 26.09.2013: Info-Veranstaltung zum Zwischentag und Neuer
Rechten. 20 Uhr, K9 /Kinzigstraße 9, Berlin-Friedrichshain

Samstag, 05.10.2013: Kundgebung gegen den Zwischentag in Berlin. Der Ort
und Zeitpunkt steht noch nicht fest. Achtet auf Ankündigungen!

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NPD-Kreisverband in Charlottenburg-Wilmersdorf gegründet

2nd
Sep. × ’13

Die neonazistische NPD hat einen Kreisverband in Charlottenburg-Wilmersdorf gegründet. Kreisvorsitzender ist Jens Pühse, zurzeit Wahlkreiskandidat in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf zur Bundestagswahl 2013.

Er ist bei der NPD als Bundesgeschäftsführer tätig. Pühse stammt aus Bremen. Er wurde 1972 in Wilhelmshaven geboren. Von 1987-1990 und von 1994-1999 war er Mitglied der NPD-Jugendorganisationn JN, von 1996-1999 im JN-Bundesvorstand. 1990-1994 war er in der Nationalistischen Front aktiv. Seit 1998 ist er Mitglied im NPD-Bundesvorstand.

Er war Gesellschafter des Aufruhr-Verlags und ist in den Deutsche-Stimme-Verlag involviert. Er leitete Wahlkämpfe in Sachsen, BRemen und bundesweit. Er ist Organisator der Schulhof-CD. 1996 war er Anmelder des Rudolf-Heß-Marsch. Er wurde 2011 aus dem Verein SV Werder Bremen wegen seiner NPD-Tätigkeit ausgeschlossen.

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Neues aus Charlottenburg-Wilmersdorf

13th
Mai. × ’13

Nachdem am 25. April die fünfte Ausgabe der Recherchezeitung „Fight Back“ erschien, in der es erstmals auch einen Übersichtsartikel zu Charlottenburg-Wilmersdorf gab, gibt es nun direkt Neuigkeiten aus dem Bezirk.

Wie die Berliner Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, vielen am 8. Mai rund 30 Neonazis am Litzensee durch lautes gejohle und Rufen rechtsradikaler Parolen auf. Erfreulicher Weise reagier(t)en benachbarte Anwohner_innen sofort und wollen auch weiterhin Neonazis nicht den Litzenseepark überlassen.

Bereits in den letzten Jahren kam es Rund um den Litzensee immer wieder zu Funden von neonazistischer Propaganda in Form von Plakaten und Aufklebern.

Weitere Infos können uns gerne über unser Kontaktformular mitgeteilt werden.

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Artikel über neue Rechte in Charlottenburg-Wilmersdorf im Antifa Info Blatt erschienen

7th
Apr. × ’13

Der Artikel im aktuellen Antifaschistischen Info Blatt mit dem Titel „Neue zentrale Punkte des Rechtskonservatismus“ befasst sich mit der mit im November 2012 eröffneten „Bibliothek des Konservatismus“ in der Fasanenstraße in Charlottenburg und seinem Umfeld aus der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ mit ihren Redaktionsräumen am Hohenzollerndamm um den neu Rechten Thinktank „Institut für Staatspolitik (IfS)“.

Braunzone | AIB 98 / 1.2013 | 07.04.2013
Neue zentrale Punkte des Rechtskonservatismus

Die maßgeblichen Akteure des Rechtskonservatismus, die Wochenzeitung »Junge Freiheit« (JF) und das Institut für Staatspolitik (IfS), haben ihre Strukturen in Berlin ausgebaut. Die JF-nahestehende »Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung« eröffnete die »Bibliothek des Konservatismus« und das Institut für Staatspolitik (IfS) ihr Berliner Büro.

Seit dem 23. November 2012 steht die »Bibliothek des Konservatismus« (Vgl. AIB Nr. 84) der »Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung« (FKBF) der Öffentlichkeit zur Verfügung. In bester Westberliner Lage und auf mehreren hundert Quadratmetern baute die Stiftung nach mehr als vier Jahren Vorlaufzeit die größte Spezialbibliothek zum Thema Konservatismus in Theorie und Praxis auf. Damit wurde vom rechtskonservativen FKBF der wichtigste Anlaufpunkt für konservative Schriften geschaffen.

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Infoportal: steigende Gewalt von Rechts im Bezirk

1st
Mrz. × ’13

Eine Registerstelle in Charlottenburg-Wilmersdorf wurde vor einem Jahr beantragt. Die Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf hat das Bezirksamt am 16. Februar 2012 aufgefordert zu prüfen, wie eine Koordinierungsstelle finanziert werden kann. Bislang gibt es keine Antwort des Bezirksamts. Bislang gibt es keine Koordinierungsstelle, allerdings das antifaschistische Netzwerk Infoportal CW, das eine Chronologie rassistischer, antisemitischer, homophober und anderer rechtsradikaler Ereignisse unregelmäßig zusammenstellt.

Im Jahr 2012 hat das Infoportal CW 47 solcher Vorfälle aufgezeichnet. Die Mehrheit ereignete sich im Ortsteil Charlottenburg (27) statt, gefolgt von Westend (7). Es gab insgesamt 12 gewalttätige Angriffe (2011: 6), doppelt so vele wie im Vorjahr und seit 2009 sogar viermal so viele. Dies entspricht dem berlinweiten Trend, dass die gemeldeten gewaltttäigen Übergriffe im Westteil der Stadt zunehmen und häufiger sind als in den Ostbezirken. Trotzdem gibt es in den Westbezirken keine eigenen Registerstellen.

Von den 13 Angriffen in diesem Jahr fand einer auf einen Mitarbeiter der Piratenfraktion (5.11) und auf einen Mitarbeiter des Zentralrats der Juden (26.11) statt. Vier dieser Gewalttaten wurden von ReachOut nicht veröffentlicht, aber gezählt. Daher ergibt sich eine Abweichung in der Auflistung des Infoportals CW und von ReachOut Berlin.

Besonders waren zudem ein versuchter Sprengstoffanschlag auf die israelische Botschaft (17.3) sowie je zwei Chemikalienanschläge auf das ökumenische Zentrum Wilma163 und ein Parteibüro Der Linken (je 14.2 u. 24.12) sowie der äußerst brutale rassistishce Angriff auf einen Mitarbeiter der Diskothek Q-Dorf, Jimmy C. (31.12). Im Zusammenhang mit Fußballspielen kam es zu Übergriffen von Deutschlandfans (während der Herren-EM), von Herthafans und gegen Fans von Tennis Borussia.

Unter den Veranstaltungen ragten das verhinderte Konzert des Rechtsrockers „Sacha Korn“ (13.4), der antisemitische Qudstag (18.8) sowie die rechtspopulistische Kundgebung „Tag der Patrioten“ und die neurechte Messe „zwischentag“ (6.10) hervor. Außerdem öffnete die neurechte „Bibliothek des Konservativismus“ (23.11). Diese Stiftungsbibliothek und die „zwischentag“-Messe zählen zu einem neurechten Netzwerk rund um die Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (Redaktionsräume in Wilmersdorf), das auch mit den „Dienstagsgesprächen“ von Hans-Ullrich Pieper (NPD) personelle und inhaltliche Überschneidungen hat.

Im Vorjahr 2011 waren noch 61 dieser Ereignisse (-23%) erfasst worden. Der Rückgang erklärt sich dadurch, dass es weniger Meldungen von Augenzeug_innen aus dem Bezirk gab und nur auf öffentliche Zeitungs- oder Polizeiquellen zurückgegriffen werden konnte. Es handelt sich also in erster Linie um einen Rückgang der Meldungen. Um dem entgegenzuwirken bedarf es nun der Professionalisierung zum Register Charlottenburg-Wilmersdorf.

Die Zahlen im einzelnen

Stand: 1. März 2013

Motive
Antisemitismus 4
Feindschaft ggü. Menschen m. Behinderung 1
Homo-/Transphobie 3
NS-Verharmlosung oder -Verherrlichung 6
Politische_r Gegner_in 6
Rassismus 9
Extrem rechte Selbstdarstellung 6
Rechtspopulistische Aktivität 4
Sonstige 4
unbekannt 4
insgesamt 47

 

Art der Ereignisse
Gewalt 13
 davon öffentlich 9
 davon unbekannt 4
Propaganda 10
Sachbeschädigung 5
Veranstaltungen 8
Verbales 5
Sonstiges 6
insgesamt 47

 

Ortsteile
Charlottenburg 27
Westend 7
Charlottenburg-Nord 1
Summe ehem. Bezirk Charlottenburg 35
Schmargendorf 3
Wilmersdorf 3
Grunewald 2
Summe ehem. Bezirk Wilmersdorf 8
unbekannt 4
insgesamt 47

 

Monate
Januar 2
Februar 9
März 2
April 4
Mai 1
Juni 3
Juli 2
August 2
September 7
Oktober 5
November 3
Dezember 3
unbekannt 4
insgesamt 47

 

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